Betriebszeiten und deren Auswirkungen auf die Instandhaltung
Wir gehen davon aus, dass man Hochregallager in Unternehmen findet, die recht groß sind und zum produzierenden Gewerbe oder zum Logistikbereich gehören bzw. eng mit diesem verknüpft sind. Die Produktion, also auch das Lager, erfolgt hier üblicherweise im Schichtbetrieb. Schichtbetrieb ist aber stets eine besondere Herausforderung für die Maßnahmen der Instandhaltung, weil die verfügbaren Zeitfenster begrenzt sind.
Um die Herausforderungen der Instandhaltung in Hochregallagern mit Mehrschichtbetrieb und im 24/7-Betrieb effektiv zu managen, ist eine detaillierte Betrachtung der Betriebszeiten und deren Auswirkungen auf die Instandhaltung unerlässlich. Dabei werden personelle, technische und wirtschaftliche Aspekte in die Überlegungen einbezogen, um eine optimale Lösung zu erarbeiten.
Instandhaltung bei Mehrschichtbetrieb und 24/7-Betrieb
In Unternehmen mit Mehrschichtbetrieb oder kontinuierlichem 24/7-Betrieb, wie es typisch für große Produktionsunternehmen mit Hochregallagern oder Distributionsbereichen der Logistikbranche ist, entstehen spezifische Anforderungen an die Instandhaltung. Die Hauptproblematik liegt in den begrenzten Verfügbarkeitsfenstern für Wartungsarbeiten, da die Anlagen nahezu ununterbrochen in Betrieb sind. Eine effektive Strategie ist die Implementierung von präventiven Wartungsprogrammen, die auf Zustandsüberwachung und vorausschauender Wartung basieren. Hierbei kommen häufig Sensoren und IoT-Technologien zum Einsatz, die den Zustand der Anlagen kontinuierlich überwachen und Daten in Echtzeit liefern. Diese Daten ermöglichen es, Wartungsarbeiten zu planen, bevor es zu einem Ausfall kommt. Personell erfordert dies eine Schichtplanung, die speziell darauf ausgelegt ist, Wartungsteams außerhalb der Spitzenproduktionszeiten einzusetzen, um Störungen zu minimieren.
Planung von Stillstandzeiten und Wartungsfenstern
Die Planung von Stillstandzeiten und Wartungsfenstern muss sorgfältig erfolgen, um den Produktionsfluss so wenig wie möglich zu stören. Die Nutzung von Software für das Enterprise Ressource Planning (ERP) und spezialisierte Instandhaltungsmanagement-Systeme (CMMS – Computerized Maintenance Management System) ist dabei entscheidend. Diese Systeme ermöglichen eine detaillierte Analyse der Betriebsdaten und unterstützen die Planung von Wartungsfenstern basierend auf Produktionszyklen und Maschinennutzungsdaten. Technisch gesehen sollten Wartungsfenster so geplant werden, dass sie mit den natürlichen Produktionspausen übereinstimmen, beispielsweise während langsamerer Produktionsperioden oder zwischen den Schichtwechseln.
Strategien zur Instandhaltung in betrieblichen Urlaubszeiten
Betriebliche Urlaubszeiten bieten eine ausgezeichnete Gelegenheit, umfassende Wartungs- und Überholungsarbeiten durchzuführen, die während des regulären Betriebs nicht möglich sind. In dieser Zeit können größere Projekte angegangen werden, die längere Stillstände erfordern, ohne die Produktion zu beeinträchtigen. Wirtschaftlich gesehen ist es ratsam, solche Zeiten für kostspieligere und zeitaufwendigere Wartungsarbeiten zu nutzen, da sie die geringsten Auswirkungen auf die Produktion haben. Personalstrategisch ist es wichtig, Wartungsteams im Vorfeld zu schulen und vorzubereiten, um die Effizienz während dieser Perioden zu maximieren. Technische Aspekte wie der Einsatz von verbesserten Werkzeugen und Technologien können ebenfalls geplant werden, um die Effizienz und Sicherheit der Wartungsarbeiten zu erhöhen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Optimierung der Instandhaltung in Hochregallagern mit kontinuierlichem Betrieb eine Kombination
aus fortschrittlicher Planung,
der Nutzung von Technologie zur Datenanalyse und Zustandsüberwachung
sowie einer angepassten Personalstrategie erfordert.
Unterstützende Softwarelösungen wie ERP und CMMS spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Planung und Durchführung von Wartungsarbeiten erleichtern und so zu einer wirtschaftlichen Lösung beitragen.